Der Bechdel-Test

Ich habe kürzlich eine Superhelden-Serie gesehen, in der es einen erfreulichen Frauenanteil gab. Trotzdem hat mich etwas gestört. Als sich zwei dieser Frauen über den Hauptcharakter unterhielten ist mir endlich aufgefallen, dass diese Serie nicht den Bechdel-Test bestehen würde. Sehr schade.

Definition

Der Wikipedia-Artikel dazu ist eine lohnenswerte Lektüre. Der Bechdel-Test ist für Filme konzipiert, aber ich sehe keinen Grund, warum es nicht auch für Bücher gelten sollte. Der Test bewertet die Repräsentation weiblicher Charaktere in einem Film, anhand drei einfacher Regeln:

  1. Es muss mindestens zwei Frauen geben.
  2. Sie müssen sich mit einander unterhalten,
  3. Über etwas anderes, als einen Mann.
  4. (jüngere Ergänzung: beide müssen Charaktere mit Namen sein)

Es ist erstaunlich und auch etwas erschreckend, wie viele populäre Filme diesen Test nicht bestehen.

Warum ist das wichtig?

Es gibt eine Tendenz, Charaktere als weiße Männer zu schreiben. Es gibt einen Bedarf an Diversität und Gleichberechtigung im Bezug auf Charaktere, die sich nicht besänftigen lässt, indem es einen einzelnen Charakter einer Minderheit gibt (z.B. eine Frau). Es muss nicht unbedingt genauso viele Frauen wie Männer geben, aber zumindest sollte man diesen Test im Auge behalten. Nur weil Frauen in der Geschichte vorkommen heißt es nicht, dass sie wirklich eine Rolle spielen.

Grundsätzlich ist es auch gar nicht schwierig, den Bechdel-Test zu bestehen. Dazu muss den Regeln einfach wie einer Checkliste gefolgt werden und schon schneidet man besser ab als die meisten.

Dieser kurze Beitrag soll diese sehr sinnvollen Regeln vorstellen. Überprüfe einmal deine eigenen Geschichten, ob sie den Bechdel-Test nicht bestehen und warum.
Wenn nicht, dann ist das auch kein Verbrechen, einige meiner tun das auch nicht. Hauptsächlich dann, wenn ich einfach nicht genug Charaktere in einer Flash-Fiction oder Kurzgeschichte unterbringen kann. Aber ich möchte nicht hören, dass jemand tolle weibliche Charaktere geschrieben hat, wenn die noch nicht einmal mit einander reden. (Über Kaffee, das Wetter, Politik, den Plot… es gibt keinen Grund, nur über Männer zu reden. Wirklich nicht.)


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