Die meisten haben schon einmal vom so genannten Elevator Pitch (deutsch: Aufzugs-Zusammenfassung) gehört. Die potentielle Chance die eigene Idee dem Produktionsleiter vorzustellen, weil der für die 30-sekündige Fahrstuhlfahrt mit einem feststeckt.

So unwahrscheinlich das Szenario auch sein mag; jede Geschichte braucht einen Pitch. Und das gleich aus mehreren Gründen.

  • Jemand fragt nach dem eigenen Schreibprojekt und die Antwort soll weder langweilen, noch verwirren.
  • Die Geschichte wird einem Wettbewerb oder Verlag vorgestellt.
  • Um selbst ein besseres Gefühl für die Geschichte zu bekommen.
  • Falls der Produktionsleiter mit einem im Fahrstuhl feststeckt…

Erst einmal stellt sich die Frage, wie man solch einen Pitch erstellt.

Pitch erstellen

Ich bin natürlich nicht die erste, die über den Pitch schreibt, und auch so lohnt es sich zu erfahren, was andere darüber denken. Abbie Emmons hat ein sehr schönes YouTube-Video (englisch) dazu wie man am besten antwortet, wenn jemand höflich nach der Schreiberei fragt. Ihrer Empfehlung folgend sollte das Folgende vermittelt werden:

  • Genre und Zielgruppe
  • Thema
  • Prämisse

Zum Beispiel gibt es da einen Fantasy-Jugendroman über das Teilen, in dem Erdbeeren so magisch sind, dass sie gesammelt werden, um magische Kräfte zu erhalten (das habe ich mir zwar gerade erst ausgedacht, aber daraus könnte was werden…).

In ihren Kursen lässt Holly Lisle gerne ‚den Satz‘ erstellen, und zwar sowohl für die ganze Geschichte, wie auch für jede einzelne Szene. Das sieht dann so aus:

Protagonist mit einem Ziel gegen den Antagonisten mit dessen Ziel in einem Setting haben einen Konflikt und es gibt einen Twist.

Zurück bei unseren magischen Erdbeeren (warum auch nicht):
Lehrling Emily würde gerne Erdbeermarmelade machen, aber ihr egoistischer Meister verbietet jede nicht-magische Nutzung seines streng bewachten Erdbeerbeets, obwohl die Beeren bald verderben und niemand weiß, was dann mit ihrer Magie geschieht.

Pitch verfeinern

Besonders bei langfristigen Projekten wird der Pitch eine ganze Weile zugegen sein. Mit der Zeit und Erfahrung in der Geschichte können hier Wörter und Informationen hinzugefügt oder weggenommen werden. Verweise auf bekannte Geschichten (Bücher oder Filme), sowie erhaltenes Feedback können einfließen um so etwas wie den ultimativen Pitch für die Geschichte zu formen.

Pitch üben

Falls jemand nach dem eigenen Schreibprojekt fragt, möchte man nicht erst nach passenden Notizen suchen. Der Pitch sollte auswendig gekannt und bei passender Gelegenheit stolz präsentiert werden.

Mehr noch als ein Titel sollte für jede Geschichte ein Pitch erstellt werden. Zum einen übt das ungemein, zum anderen gibt es eine ausgezeichnete Übersicht über die eigene Arbeit.

Der Pitch wird auch genutzt, wenn eine Geschichte für Wettbewerbe oder Ausschreibungen eingesandt wird. Außerdem kann er als sehr kurze Inhaltsangabe, z.B. für eine Autorenseite, genutzt werden.

Pitch vor dem Schreiben

Für all jene, die daran zweifeln, ob ihre Geschichten überhaupt interessant genug sind, um von anderen gelesen zu werden. Selbst als Pantser mag es empfehlenswert sein den Pitch auszuarbeiten, noch bevor das erste Wort nieder geschrieben wird. Einige empfehlen auch, ein komplettes Exposée im Voraus zu schreiben, um Schwachstellen zu eliminieren, bevor tausende von Wörtern in einen überflüssigen Subplot investiert werden.

Die meisten Leute scheinen es nicht zu mögen, ihre gehegte und gepflegte Arbeit möglichst kurz und knackig zusammen zu kürzen. Nehmt es als eine Chance. Für euch, um zu lernen, was für die Geschichte am Wichtigsten ist. Und an den, der nachgefragt hat, vermittelt ihr eure Idee, ohne in Beschreibungen von Plots und Welt abzudriften.

Was haltet ihr davon, Pitches zu schreiben? Habt ihr Lieblings-Pitches? Und wer hält mich jetzt auf, über magische Erdbeer-Sammler zu schreiben?

Pitch

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