Ich liebe es, Artikel von Psychologie-Heute zu lesen. Mein Hirn versucht immer, neue Erkenntnisse für das Schreiben zu nutzen. Entsprechend ist dieser Beitrag über etwas, das mich regelmäßig in Geschichten stört. Beziehungen – meistens die romantischen. Und wie mühelos sie zwischen Charakteren aufgebaut werden, die nichts gemein haben, außer dass der Autor sie verkuppeln möchte.
Basierend auf zwei verschiedenen Quellen hat dieser Beitrag zwei Teile. Warum Charaktere sich von einander angezogen fühlen und warum sie sich schlussendlich verlieben.
Ressourcen
Als damals der Artikel zu elf Gründen, warum wir uns verlieben („The 11 Reasons We Fall in Love“, en) in Psychology-Today erschien, hatte ich direkt einen Artikel auf der Buchplattform verfasst, auf der ich damals aktiv war.
Wenn man einfach nach Gesetzen der Anziehung sucht findet man eine Menge interessanter Artikel. Ich beziehe mich auf das Video von Psyc2Go „6 Weird Things Others May Find Attractive About You“. Es gibt so viele Gründe, warum ein Charakter dem anderen das erste Mal auffällt.
Die betroffenen Charaktere
Dieser Beitrag hat das Wort Beziehung im Titel. Hierbei geht es nicht ausschließlich um romantische (dann hätte ich vermutlich Romanze geschrieben). Anziehung und Beziehung können sich zwischen Freunden, Verbündeten und – ja – romantischen Partnern aufbauen. Für jedes Geschlecht und ausgedachte oder existierende Rasse.
Dies hier sind keine vollständigen Listen. Ich ergänze sie bei Gelegenheit und freue mich über Ergänzungen in den Kommentaren.
Erste Anziehung
- Es wirkt anziehend, wenn die andere Person den Charakter an seine Eltern erinnert – besonders wenn eine positive Beziehung besteht. Für Geschichten sollte das entsprechende Elternteil am besten vorher vorgestellt werden.
- Gemeinsam einen Horrorfilm ansehen bindet Charaktere aneinander. Das gilt bestimmt auch für gruselige Erfahrungen im Zuge der Geschichte.
- Charaktere erscheinen attraktiver, wenn sie Musiker sind, da Musik mit einem hohen Intellekt assoziiert wird. Bonuspunkte für Barden und Rockstars, oder?
- Es geht eine Anziehungskraft von Charakteren aus, die nervös werden, wenn die Heldin auftaucht. Solche Reaktionen sorgen dafür, dass sie sich besonders fühlt.
- Der Eisprung wirkt sich positiv auf die Anziehung aus – für beide Seiten. Eine Heldin fühlt sich leichter angezogen und wirkt auch attraktiver auf potentielle Partner.
- Obst und Gemüse essen macht attraktiv. Die Begründung hat mit den körpereigenen Düften zu tun. Vielleicht ist also der in den Apfel beißende Bösewicht attraktiver, als sein kaffeetrinkender Gegenpart bei der Polizei.
Die Beziehung aufbauen
Diese Liste ist ursprünglich fürs Verlieben gedacht, aber ich finde sie ebenso anwendbar für platonische Freundschaften. Außerdem habe ich nur sechs von elf Punkten aufgelistet, die für mich am besten ins Schreiben gepasst haben. Bitte gerne über den Link oben die übrigen erkunden.
- Ähnlichkeiten verbinden. Charaktere besuchen die gleiche Schule, Klasse oder arbeiten im gleichen Unternehmen. Vielleicht sind beide Außenseiter oder teilen ein merkwürdiges Hobby.
- Räumliche Nähe hilft dabei, sich verbunden zu fühlen. Nachbarn, Kollegen, Menschen, die sich regelmäßig begegnen. Das bedeutet auch, Zeit miteinander zu verbringe, auf einer Kreuzfahrt oder dem Abenteuer der Geschichte. Also nehmt die Prinzessin mit in die Gruppe auf, statt sie nur am Ende zu retten.
- Gewöhnliche, oberflächliche Attraktivität, durch gutes Aussehen, Intellekt oder erstrebenswerte Eigenschaften. Eine natürliche Vorauswahl nach guten Genen.
- Wenn ein anderer Charakter seine Zuneigung zum Ausdruck bringt wachsen die Chancen, dass die Heldin diese erwidert. Gemocht zu werden hilft, zurück zu mögen – so einfach ist das.
- Soziale Einflüsse. Wenn das Umfeld davon überzeugt ist, dass eine Verbindung perfekt wäre, wenn Freunde einen verkuppeln oder sogar bei arrangierten Ehen. Natürlich gibt es keine Garantie, aber die Gefühle können nachfolgen.
- Das Außergewöhnliche. Das mysteriöse, Rätsel und unbeantwortete Fragen, welche diesen einen Charakter umgeben. Alles, was ihn interessant macht, selbst wenn es nur ein abgedrehtes Hobby ist.
Lektion anwenden
Immer wenn zwei Charaktere in einer Beziehung enden (platonisch oder romantisch), sollte man sich fragen WARUM. Das muss schließlich dem Leser glaubhaft gemacht werden, damit es sich nicht erzwungen oder künstlich anfühlt. Selbst Liebe auf den ersten Blick muss mit Anziehung begründet sein und der Aufbau einer Beziehung folgt besser direkt im Anschluss.
Die Charaktere brauchen einen Grund, sich aneinander zu binden. Einfach nur beim Durchgehen der Liste kommen mir so viele lustige oder ungewöhnliche Ideen, warum zwei fundamental verschiedene Charaktere zusammen kommen könnten.
Dieser Beitrag erinnert mich daran, dass ich wieder häufiger in Psychology-Blogs schauen sollte. Lektionen fürs Schreiben warten an jeder Ecke!
Wie kreiert ihr Pärchen und Freundschaften?