Wie die meisten liebe ich es, mir ein neues Achievement zu verdienen. Diese kleinen Fleißkärtchen, die Apps und vor allem Spiele für bestimmte Aktivitäten oder Ergebnisse vergeben. Entsprechend brauch meine App sowas auch. Bevor ich mir aber Gedanken machen, welche Bedingungen angemessen sind, recherchiere ich erst einmal, ob und wie Achievements das Benutzungserlebnis überhaupt verbessern.

Die Psychology von Achievements

„Why Do Achievements, Trophies, and Badges Work?“ (2016, englisch, von Jamie Madigan) liefert eine ausgezeichnet Erklärung, warum Menschen Achievements so gerne mögen und wie sie genutzt werden können, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Kurzgesagt hier die Begründungen, warum das so gut funktioniert:

  • Sie sorgen dafür, dass wir uns selbst bessere Leistungen abverlangen (um das nächste Achievement zu erreichen)
  • Sie setzen uns Ziele und machen uns dadurch effizienter
  • Das Erreichen dieser Ziele und Erhalten des Achievements, macht uns zufrieden
  • Sie sorgen dafür, dass wir uns verpflichtet fühlen, unsere Ziele zu erreichen
  • Sie fungieren als Anleitung und geben uns Feedback
  • Sie fördern psychologischen Flow durch ihr Feedback
  • Sie liefern die soziale Bestätigung
  • Sie motivieren uns, indem sie einen Vergleich mit anderen Nutzern ermöglichen

Wenn ihr der englischen Sprache mächtig seid, lest bitte diesen Artikel. Mein WordProgressor ist zwar kein Spiel, aber ich möchte meine Benutzer motivieren mehr zu schreiben und mehr zu schaffen. Eine andere Quelle die ich gefunden habe ist das Abstrakt eines wissenschaftlichen Papers: „Achievement unlocked!“ – The impact of digital achievements as a gamification element on motivation and performance“ (2019 by C. Groening and C. Binnewies), das hervorhebt, dass Achievements motivieren sollten und trotzdem schwierig genug sein um den Nutzer zu fordern.

Arten von Achievements

Ich möchte verschiedene Arten von Achievements umsetzen. Zum Beispiel solche, die der Nutzer sich selbst geben kann, als Belohnung für etwas, dass meine App nicht messen kann oder sollte. Nennen wir sie persönliche Achievements.
In der Welt des WordProgressors geht es zum Beispiel darum, in bestimmten Genres zu schreiben, sich mit Freunden zum Schreiben zu treffen oder in einem Café oder Park zu schreiben.

Dann gibt es App Achievements die von jeder erdenklichen App vergeben werden können, unabhängig von ihrer tatsächlichen Funktion. Fürs Erstellen eines Kontos, x erneute Aufrufe, die App an x aufeinanderfolgenden Tagen öffnen, mit einem Freund teilen, die App bewerten, eine Subscription abschließen.
Ja, ich möchte den Benutzer definitiv dafür belohnen, mich zu unterstützen.

Jetzt die interessantesten – psychologisch gesehen – die den Benutzer für App-spezifisches Verhalten belohnen. Der WordProgressor lässt einen Schreibprojekte verfolgen und den jeweiligen Fortschritt, gemessen in Worten. Ich möchten den Nutzer dafür belohnen, dass er Fortschritte beim Schreiben macht. Wenn er (fast) jeden Tag Wörter hinzufügt, neues ausprobiert und den nächsten Status eines Projekts erreicht (schonmal eine Geschichte eingereicht?).
Oh, die brauchen auch einen Namen… Verhaltens-Achivements.

Für einige davon möchte ich den Nutzer dafür belohnen, etwas x mal gemacht zu haben. x Geschichten eingereicht, x Wörter geschrieben, x erste Entwürfe vollendet. Aber wie setzt man dieses x, um motivierend zu wirken?

Finde x

Mein erstes x ist 1.
Der erste Aufruf des WordProgressor? – Achievement. Das erste Projekt angelegt? – Achievement. Erstes Update der Wortzahl? Erste Einreichung? Erstes… naja, alles.
Zu belohnen, wenn das erste Mal etwas getan wird hat mehrere Effekte.

  • Der Nutzer wird für sein Verhalten belohnt.
  • Der Nutzer lernt, dass es für dieses Verhalten Achievements zu verdienen gibt.
  • Der Nutzer wird versuchen noch mehr Dinge zum ersten Mal zu machen, um mehr Achievements zu verdienen.
  • Der Nutzer wird sein Verhalten wiederholen, um das nächste Achievement dafür zu erhalten.

Ich will zu keiner Zeit alle möglichen Achievements anzeigen, aber immer das nächste erreichbare, zur Motivation. Außerdem muss der nächste Schritt größer sein als der vorhergegangene. Herausfordernd aber nicht unerreichbar. Um es mathematisch auszudrücken möchte ich keine lineare Funktion, aber die Sprünge müssen größer werden.

Mein nächste x soll 5 sein. Einfach nach Intuition. Obwohl das nur für so etwas wie Projekte, nicht für Wörter zählt. Die bekommen einen Multiplikator.
Ich habe es mit mathematischen Funktionen versucht, aber die Zahlen sind so krumm geworden, sodass ich die Schrittweiten händisch gesetzt habe.

1 – 5 – 20 – 50 – 100 – 500

Wenn ich es schaffe jemanden zu motivieren 500 Geschichten zu schreiben, nur dank dieses Achievements, dann ist das definitiv ein Achievement für mich selbst, oder nicht?

Umsetzung

Es genügt nicht, nur eine kurze Benachrichtigung zu zeigen, dass ein neues Achievement verdient wurde. Es braucht eine Übersichtsseite dafür. Außerdem muss der Nutzer in der Lage sein, die nächsten, freischaltbaren Achievements zu sehen.

Abgesehen vom vierten Typ; Geheime Achievements. Einfach ein paar versteckte Funktionen, um die Entwicklerin zu erfreuen.

Sobald ich in Angular einen AchievementService gebaut habe gibt es einen Folgebeitrag.

Welche Arten von Achievements gefallen euch am besten? Irgendwelche Lieblings-Achievement in anderen Spielen oder Apps? Für mich persönlich hat ein „hacken, um zu gewinnen“ Achievement ein Spiel für mich ruiniert.

Achievements für Apps

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