Ich bin 2023 im Zuge des Young Storyteller Awards auf story.one aufmerksam geworden. Eine Selfpublishing-Platform, die auf den so genannten Stories aufbaut.
Nun bin ich seit über einem Jahr dabei, Content auf dieser Plattform zu produzieren, habe (Stand heute) 100 Stories und fünf Bücher veröffentlicht und solange ich noch mehr Ideen habe, mache ich damit auch lustig weiter.
Für alle, die sich für story.one interessieren, oder überlegen, dort einzusteigen, sein hier eine kurze Übersicht. Wenn euch noch Fragen unter den Nägeln brennen, kommentiert sie gerne, dann ergänze ich.
Story.one
Story.one ist mit Thalia verbandelt und bietet einen nutzerfreundlichen Weg in das Selfpublishing. Ist man angemeldet, dann kann man auf der Seite Stories schreiben und veröffentlichen, an Challenges teilnehmen, sich in der angebundenen Community engagieren, aus den Stories Bücher zusammen stellen und als Hardcover veröffentlichen.
Der Umfang beträgt 12-17 Stories, was etwa einer Kurzgeschichte von 5.000 Wörtern entspricht. Oder eben einer Sammlung von kreativen Werken zu einem Thema. Eben Stories.
Stories
Die kleinste Erzähleinheit bei Story.one ist eine so genannte Story. Eine Story besteht aus genau vier Seiten. Eine für ein Bild oder eine Widmung (bzw. Freitext) und drei Seiten für den Inhalt. Es dürfen dabei auch nicht weniger als drei Seiten sein, also eine recht harte Einschränkung.
Als erste Seite, die im Buch eine linke Seite ist, kann ein eigenes Bild hochgeladen werden. Hier stehen einem sämtliche Freiheiten bereit, denn es kann auch Calligraphie, ein Comic, Kunst, ein Foto, oder sogar ein QR-Code zu weiterem Content sein.
Je nach Formatierung schafft man einen Text von ca. 500 Wörtern auf diesen drei Seiten unterzubringen. Also eine Flash-Fiction.
Hierin liegt für mich der Reiz dieses Formates, ich muss mich im vorgegebenen Rahmen bewegen. Entweder in Form von einzelnen Stories, die zusammen zwischen zwei Buchdeckeln veröffentlicht werden, oder als fortlaufende Erzählung, bei der jedes Story-Ende Lust auf die nächste machen soll (der Page-Turner-Effekt).
Eine fertige Story kann entweder privat gespeichert oder veröffentlicht werden.
Buchdruck
Neben Stories können bei story.one auch Bücher erstellt werden. Neben Titel und Cover werden zwischen 12 und 17 Stories aus den bereits bestehenden (private und veröffentlicht) ausgewählt und hinzugefügt.
Es braucht außerdem die üblichen Informationen, wie einen Klappentext, Autoren-Vita und Bilder-Copyright. Dann einen Schwung Meta-Informationen wie Genre, Stimmung und Tags. Das sind aber weitaus weniger, als bei anderen Distributoren.
Bei der Umschlaggestaltung kann sich weitestgehend ausgetobt werden, dadurch dass eigene Bilder hochgeladen werden können. Hier fallen allerdings auch die ersten Extra-Kosten an. 40 € für ein eigens Bild (es gibt auch eine kostenfreie Bild-Datenbank) und 30 € für eine abweichende Vignette zur Umrahmung des Titels.
Gegeben ist außerdem der rote Buchrücken und das Story.one Branding auf der Rückseite und im Inneren des Buches.
Das fertig zusammengestellte Buch kann in der PDF-Ansicht noch mehrmals überprüft werden und dann veröffentlicht bzw. bestellt werden.
Ein Hardcover-Büchlein kostet ganze 18 € (im Handel und auch im Autoren-Einkauf), es gibt allerdings Mengenrabatt für mehr Exemplare.
Wenn gerade ein Wettbewerb läuft, dann darf man sich auch über ein kostenloses Freiexemplar freuen (dafür den jeweiligen Wettbewerbs-Code beim Checkout angeben). Und in 1,5 Wochen landet das eigene Buch dann im Briefkasten.
Das physische Buch
Wie schon erwähnt sind die Story.one Bücher vom Umfang her bei einer Kurzgeschichte. Durch die gestalterische Freiheit passen aber auch Wortspielereien, Gedichte und viel Kreativität mit dem geschriebenen Wort hinein. Dank der Stories bekommt man so Häppchenweise Literatur.
Die Bücher sind nichts desto trotz reichlich dünn. Der Buchrücken bleibt dabei immer gleich breit, egal ob 12 oder 17 Stories enthalten sind, was sich im Regal sehr hübsch macht. Die Qualität der Bücher ist großartig, sie fühlen sich schön an, dickes Papier, top Druck, Farbtreue und alles. Und sie haben ein gutes Taschenformat.
So schön sie auch sind, der Preis von 18 € ist trotzdem sehr stolz und als Autor:in hat man auch keinen Einfluss auf die Preisgestaltung.
Provision
Wie bei vielen Distributoren gibt es auch hier eine Schwelle, die man überschreiben muss, um ausgezahlt zu werden. Bei Story.one wird Autorenprovision ab dem 11. verkauften Buch ausgeschüttet. Achtung, das gilt für jedes Buch einzeln, nicht für alle Bücher insgesamt. Als Provision gibt es dann 10% des Verkaufspreises.
Die Auszahlung erfolgt halbjährlich. Es kommt eine Mail, woraufhin die Auszahlung nochmals bestätigt und die Bankdaten hinterlegt werden müssen.
Ab 300 verkauften Exemplaren wird man außerdem zusätzlich von Thalia supported und ins Regal gestellt.
Änderungen vornehmen
Ein einmal veröffentlichtes Buch zu ändern, zum Beispiel, weil man doch noch einen Fehler gefunden hat, geht mit einer Gebühr von 25 € einher. Nachfolgende Bestellungen werden dann mit der neuen Version produziert.
eBook
Story.one unterstützt (noch) keine eBook, Softcover oder Audiobook-Publishing. Darum darf sich eine Autor:in bei Bedarf selbst kümmern. Bei anderen Vertriebskanälen kann dann ggf. auch der Preis selbst bestimmt werden. Über einen Distributor wie Tolino kann man sein Story.one Buch also problemlos auch als eBook herausbringen, allerdings nicht mit dem gleichen Cover und Story.one Branding.
Einen Kniff gibt es noch, denn Story.one Bücher erhalten in Stores den Zusatz “Story.one – live is a story”. Dadurch wird in den Shops nicht erkannt, dass ein Hardcover und eBook zusammen gehören, weil die Titel nicht gleich sind.
Das lässt sich aber mit einer netten Email an den Kundensupport des jeweiligen Shops beheben, dann Titel, ISBN und ASIN angeben und um eine Verknüpfung bitten. Fertig.
Fazit
Ich fühle mich sehr wohl mit dem Flash-Fiction Format und fordere mich selbst damit heraus, zu jeder Story auch eine passende Illustration zu liefern. Die Schwelle zum Veröffentlichen ist angenehm niedrig und ich liebe die Bücher, die nun bei mir im Regal stehen und mich stolz machen.
Ich denke wirklich etwas verdienen kann man auf Story.one nicht, dafür schreckt der Preis von 18 € zu viele Leser:innen ab. Ich habe bereits eine Provision ausgezahlt bekommen, die aber noch nicht einmal meine Ausgaben für meine selbst gekauften Exemplare deckt.
Story.one ist meiner Meinung nach eine schöne Plattform, um endlich das eigene (kurze) Buch zu veröffentlichen, ins Regal zu stellen und im Onlineshop finden zu können. Und wenn in Zukunft noch mehr Services wie Lektorat und Audiobook mit angebunden werden, bietet es ein unkompliziertes Gesamtpaket.
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